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Brutaler Mörder oder Justizopfer?
Dieser Deutsche sitzt seit 25 Jahren in einem US-Gefängnis. Er sagt: "Ich war es nicht!"
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Quelle: Facebook
Was wirklich am 30. März 1985 geschah, wird vermutlich niemals ganz geklärt werden. Fest steht aber: Dieser Tag hat das Leben des heute 48-jährigen Jens Söring zerstört.

Söring beschreibt die Geschehnisse so: Er war mit seiner Freundin Elizabeth Haysom - beide studierten an der Universität von Virginia - zu einem Wochenendtrip nach Washington gefahren. Elizabeth fährt aber noch nachmittags zurück nach Virginia, angeblich habe sie Schulden bei ihrem Dealer und müsse für ihn Drogen transportieren. Als sie in der Nacht zurückkehrt und Söring im Hotelzimmer trifft, ist sie kreidebleich und verstört. "Ich habe meine Eltern umgebracht. Sie haben es verdient. Jetzt muss ich auf den elektrischen Stuhl", wiederholt sie immer wieder.
Dann trifft Söring eine fatale Entscheidung. Blind vor Liebe verspricht der 18-Jährige seiner Freundin, die Schuld auf sich zu nehmen. Als Sohn eines deutschen Diplomaten werde er glimpflich davonkommen: "Ich dachte, im schlimmsten Fall würde ich nach Deutschland abgeschoben und dort fünf, höchstens zehn Jahre Jugendstrafe bekommen. Das war mir das Leben meiner Freundin wert."

Als Söring und seine Freundin schließlich ins Visier der Ermittler geraten, fliehen beide nach Asien, später nach Europa. In London werden sie verhaftet. Wie abgesprochen, gesteht Söring die Tat - der größte Fehler seines Lebens. Vier Jahre lang kämpft er gegen seine Auslieferung in die USA und erst als die amerikanische Justiz zusichert, ihn nicht zum Tode zu verurteilen, wird er 1990 überstellt.
Obwohl Söring sein Geständnis widerruft und diverse Indizien für seine Unschuld sprechen, wird er zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Doppelmord war ungewöhnlich brutal, beiden Opfern wurde der Kopf beinahe abgetrennt.
Elizabeth Haysom behauptet bis heute, Söring sei der Täter und von ihr beauftragt worden. Sie wurde wegen Anstiftung zum Mord verurteilt und könnte in einigen Jahren freikommen.

Mehr Hintergründe und Aktuelles zum Fall Jens Söring findet ihr unter anderem auf seiner Facebook-Seite.

Update: Eine Dokumentation des Falles kommt jetzt in die Kinos.
Quelle: YouTube
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