Am Montag, den 9. Februar 2015 wussten weder Zuschauer noch Moderator Günther Jauch bei „Wer wird Millionär?“ so recht, was sie von
Tim Tugendhat halten sollen. Er kam mit rekordverdächtigen 1,57 Sekunden bei der Auswahlfrage auf den berühmten Stuhl und wusste gleich, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist richtig zu liegen, wenn man bei der Auswahlfrage einfach blind auf die Tasten haut. „Eins zu 24!“ unterbrach er Jauch, bevor er die Frage zu Ende stellen konnte.
Allgemein schien er das Ganze nicht wirklich ernst zu nehmen; denn er blickte immer wieder seitlich in die Kamera, als ob er den Zuschauern sagen wollte: „Ich weiß, dass ihr mich beobachtet!“.
Der 28-Jährige ist eigentlich Doktorand der theoretischen Astrophysik in Heidelberg, aber was wenige wissen:
Tim arbeitet nebenberuflich bei Webfail! Er ist Verantwortlicher für die Inhalte der englischsprachigen Ausgabe von
webfail.com und bringt seinen Humor, mit dem Herr Jauch gelegentlich etwas überfordert schien, hervorragend mit ein.
Herr Jauch war wohl nicht vorbereitet, einem Kandidaten mit solch einem trockenen und sarkastischen Humor gegenüber zu sitzen.
Bei der 16.000 Euro Frage wollte RTL von Tim wissen, wo denn der „CVV Code“ zu finden sei. Die Antwort folgte schnell: „D) Kreditkarten“. Jauch fragte nach, wo denn auf der Kreditkarte dieser Code versteckt sei. Tim antwortete brav „auf der Rückseite, damit man den nicht sieht, wenn man die Kreditkarte klaut.“ Diese Pointe ging allerdings an Herrn Jauch vorbei. „Aber die kann man doch umdrehen, wenn ich die in der Hand habe ...“ – Darauf Tim: „Ach so. Ja. Stimmt.“ Als Tim dann den humoristischen Holzhammer rausholte und seine vermeintliche CVV-Nummer im Fernsehen preisgab (563), konnte Jauch nur noch stöhnen.
Zur Information: Man kann mit dem CVV Code allein gar nichts anfangen. Man benötigt auf jeden Fall die Kreditkartennummer (Vorderseite).
Auf die Frage, ob er nicht Angst habe, dass jetzt Geld von seiner Karte abgebucht werden könne, meinte Tim trocken „Ach was, die ist nur noch bis Oktober diesen Jahres haltbar!“. Auch diese Information, die man eigentlich braucht, um mit einer Kreditkarte online einkaufen zu können, ist ohne die eigentliche Kartennummer wertlos.
Nur ein paar Fragen davor hatte Tim eine kuriose Geschichte zum früheren Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel (FDP) auf Lager: In seiner Heimatstadt, Heidelberg, trat Niebel 2013 bei der Bundestagswahl als Direktkandidat für die FDP an. Da die Plakate wasserdicht gewesen seien, hätten sie Tim und sein Mitbewohner damals als Duschvorhang benutzt. „Wenn dich morgens 20 mal der Niebel anguckt, bist du wach!“, so Tim. Die Plakate hätten sich aber nur ein halbes Jahr gehalten und seien dann instabil geworden – „Genau wie die FDP“ entgegnete Jauch.
Inzwischen versteigert Tim sein geliebtes letztes FDP Plakat auf ebay für den guten Zweck. Der Erlös geht dabei an den Asylarbeitskreis Heidelberg e.V., der sich um die Betreuung von Flüchtlingen in Heidelberg kümmert.
Wer also etwas Gutes tun und mitbieten möchte, kann das bei der folgenden
ebay-Auktion gerne tun.
Wer mehr von Tim sehen möchte, kann ihm heute Abend um 20:15 Uhr auf RTL die Daumen drücken. Denn dann geht es für ihn um satte 64.000 Euro, die er nach eigenen Angaben gerne in Alkohol investieren würde. :)
Tim, das ganze Webfail-Team wünscht dir viel Glück!