Für die Kirche arbeiten und im Privatleben Pornos drehen? Ein absolutes Unding, fand die Diakonie im bayerischen Neuendettelsau und setzte eine Erzieherin auf die Straße, als deren Doppelleben publik wurde. Sie hatte tagsüber Erwachsene mit Behinderung gepflegt und nach Dienstschluss Pornos gedreht und im Internet veröffentlicht.

Für die 38-Jährige, die vor der Kamera unter dem Künstlernamen "Julia Pink" auftritt, war diese Entscheidung ein große Ungerechtigkeit: "Ich habe 15 Jahre bei der Diakonie als Erzieherin gearbeitet und es gab nie Probleme. Auch mein Team war immer super. Die Pornos habe ich in meiner Freizeit gedreht. Also nach Dienstschluss. Und ich finde: Das ist mein gutes Recht! Deshalb werde ich in Berufung gehen", das sagte sie nach ihrem Rausschmiss der Süddeutschen Zeitung.

Doch jetzt hat das Landesarbeitsgericht in München verkündet: Die Entlassung war rechtens. Ihre Tätigkeit als Pornodarstellerin sei eine "schwerwiegende sittliche Verfehlung", die den Wertvorstellungen der evangelischen Kirche bezüglich ihrer "Sozialethik widerspricht".

Für Julia Pink ein schlechter Witz: "Ich bin selbst gläubig und gehe hin und wieder sogar in die Kirche. Trotzdem besuche ich Swinger-Clubs und drehe Pornos. Na, und? Für mich besteht da kein Widerspruch. Millionen Menschen schauen Pornos und diejenigen, die Pornos drehen, auf die zeigt man dann mit dem Finger. Was sollen das für Werte sein? Bei uns in der Diakonie arbeiten sehr viele Menschen. Allein statistisch gesehen, müssten da einige dabei sein, die sich zu Hause Pornos anschauen. Aber ich soll dann entlassen werden, weil ich nebenher in Pornos mitspiele. Das ist doch lächerlich!"

Da eine weitere Berufung nicht zugelassen wurde, wird sich die Erzieherin aber trotzdem einen neuen Arbeitgeber suchen müssen. Bis eine neue Stelle in Aussicht ist, wolle sie sich erstmal vermehrt auf das Porno-Business konzentrieren.